top of page

Über Gürtelrose
(Herpes Zoster)

Gürtelrose, auch als Herpes Zoster bekannt, ist eine Viruserkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) hervorgerufen wird. Es handelt sich um eine Reaktivierung des VZV, das zuvor eine Windpockeninfektion (Varizellen) verursacht hat. Nach einer überstandenen Windpockeninfektion verbleibt das Virus in einem ruhenden Zustand in den Nervenzellen des Körpers, insbesondere in den Ganglienzellen des Rückenmarks und des Gehirns.
Der Erreger: Varizella-Zoster-Virus (VZV)
guertelrose_herpes_zoster_06.jpg

Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ist ein DNA-Virus und gehört zur Familie der Herpesviren, genauer gesagt zur Unterfamilie der Alphaherpesviren. Es ist ein behülltes Virus mit einem komplexen Aufbau, das seine genetische Information in Form von doppelsträngiger DNA enthält. Das VZV besitzt mehrere Strukturproteine, die für die Infektion und Replikation des Virus von entscheidender Bedeutung sind.

Das Virus hat die Fähigkeit, in verschiedenen Zelltypen zu replizieren. In den Anfangsstadien der Infektion dringt das Virus in die Hautzellen und die Schleimhaut der Atemwege ein, wodurch es sich leicht ausbreiten kann. Von dort gelangt es in den Blutkreislauf und kann sich im ganzen Körper verteilen, einschließlich des Nervensystems.

Nach der Erstinfektion mit VZV, die zu Windpocken führt, kann das Virus in die Nervenzellen gelangen, insbesondere in die Ganglienzellen des Rückenmarks und des Gehirns. Dort tritt es in einen latenten Zustand ein, in dem das Virus inaktiv ist und keine Symptome verursacht. Es bleibt jedoch in den Nervenzellen vorhanden und kann zu einem späteren Zeitpunkt reaktiviert werden, was zur Entstehung von Gürtelrose führt.

Zusammenhang mit Windpocken (Varizellen)
guertelrose_herpes_zoster_07.jpg

Verwandtschaft mit dem Varizella-Zoster-Virus (VZV):

Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ist sowohl der Erreger von Windpocken (Varizellen) als auch von Gürtelrose (Herpes Zoster). Die Verwandtschaft zwischen den beiden Krankheiten beruht auf der Tatsache, dass sie beide durch dasselbe Virus verursacht werden, nämlich das VZV.

Nach der Primärinfektion mit dem VZV entwickeln die meisten Menschen Immunität gegen das Virus, was bedeutet, dass sie in der Regel lebenslang vor einer erneuten Windpockeninfektion geschützt sind. Allerdings kann das Virus nach der Windpockeninfektion in den Nervenzellen verbleiben und in einen latenten Zustand übergehen.

Die Reaktivierung des VZV führt zur Entstehung von Gürtelrose. Wenn das Virus während der Reaktivierung entlang der Nervenbahnen wandert und die Haut erreicht, verursacht es den charakteristischen Hautausschlag von Gürtelrose. Die Reaktivierung des VZV ist in der Regel mit einem geschwächten Immunsystem verbunden, sei es aufgrund des Alters, bestimmter Erkrankungen oder Medikamente. Die Verwandtschaft zwischen Windpocken und Gürtelrose verdeutlicht, dass es sich bei diesen beiden Erkrankungen um unterschiedliche Phasen und Manifestationen derselben Viruserkrankung handelt.

Auslöser und Risikofaktoren
guertelrose_herpes_zoster_03.jpg

Triggerfaktoren für die Reaktivierung des VZV:

Die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV), die zur Entstehung von Gürtelrose führt, ist ein komplexer Prozess und kann durch verschiedene Triggerfaktoren ausgelöst werden. Ein geschwächtes Immunsystem ist der wichtigste Risikofaktor für die Reaktivierung des Virus. Zu den Triggerfaktoren gehören:

  1. Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Immunität gegen VZV ab, wodurch das Risiko für Gürtelrose steigt. Besonders Menschen über 50 Jahre sind gefährdet.

  2. Immunsuppression: Menschen, deren Immunsystem durch Erkrankungen wie HIV/AIDS oder durch medikamentöse Therapien, beispielsweise nach Organtransplantationen oder bei bestimmten Autoimmunerkrankungen, geschwächt ist, haben ein erhöhtes Risiko für Gürtelrose.

  3. Stress: Starke physische oder psychische Belastungen können das Immunsystem schwächen und die Reaktivierung des VZV begünstigen.

  4. Erkrankungen: Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Krebs oder bestimmte Lungenerkrankungen können das Immunsystem beeinträchtigen und das Risiko für Gürtelrose erhöhen.

  5. Verletzungen und Operationen: Schwere Verletzungen oder chirurgische Eingriffe können den Körper stressen und das Immunsystem vorübergehend beeinträchtigen, was die Reaktivierung des Virus begünstigen kann.

  6. Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie Immunsuppressiva oder Kortikosteroide, können das Immunsystem unterdrücken und das Risiko für Gürtelrose erhöhen.

Gefährdete Gruppen und Risikofaktoren
guertelrose_herpes_zoster_05.jpg

Gürtelrose kann Menschen jeden Alters betreffen, tritt jedoch häufiger bei bestimmten gefährdeten Gruppen auf. Zu den Risikofaktoren gehören:

  1. Ältere Erwachsene: Das Risiko für Gürtelrose steigt mit zunehmendem Alter, insbesondere ab einem Alter von 50 Jahren. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Immunität gegen das VZV im Laufe der Zeit abnehmen kann.

  2. Immungeschwächte Personen: Menschen mit geschwächtem Immunsystem, sei es aufgrund von Alter, HIV/AIDS, Organtransplantation oder anderen Erkrankungen, haben ein erhöhtes Risiko für Gürtelrose.

  3. Personen mit Windpocken in der Vorgeschichte: Wer bereits Windpocken hatte, trägt das VZV in seinen Nervenzellen und kann daher später im Leben an Gürtelrose erkranken.

  4. Stress und emotionale Belastung: Stress kann das Immunsystem beeinträchtigen und die Reaktivierung des VZV begünstigen.

  5. Chronische Erkrankungen: Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen, wie Diabetes oder Lungenerkrankungen, haben ein erhöhtes Risiko für Gürtelrose.

  6. Medikamente: Die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Immunsuppressiva oder Kortikosteroide, kann das Risiko für Gürtelrose erhöhen.

Durch die Identifizierung von Risikofaktoren und gefährdeten Gruppen kann eine gezielte Aufklärung und Impfung zur Prävention von Gürtelrose erfolgen. Die Impfung gegen VZV ist eine wirksame Maßnahme, um das Risiko für Gürtelrose und deren Komplikationen zu reduzieren, insbesondere bei gefährdeten Personen.

bottom of page